Alenas Gedenkseite


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Gefühle

Wir sind Engel mit nur einem Flügel.
Um fliegen zu können, müssen wir uns umarmen.

Was uns traurig macht:

die Sprachlosigkeit uns gegenüber. Ist es wirklich so schwer mit uns über Alena zu reden?

die Verständnislosigkeit mancher Menschen. Die Erwartung wir könnten 6 Wochen nach Alenas Tod wieder so sein wie "vorher". Wir werden nie mehr so sein wie "vorher" und unsere Trauer wird nie aufhören.

dass Menschen sagen "es war sicher besser so." Was war besser?
Dass Alena keine Chance hatte den Krebs zu besiegen? Sicher ist es besser, dass sie jetzt keine Schmerzen mehr hat. Aber es kann nicht besser sein dass so ein fröhliches Kind sterben musste, wir hätten lieber eine Chance gehabt, gekämpft und den Kampf gewonnen. Das wäre besser gewesen.




Was uns tröstet:

dass Alena bei uns zu Hause gestorben ist und nicht im Krankenhaus.

dass sie so gut wie nie alleine in der Klinik war.

dass wir ihr manchmal sehr nahe sind.

die Anteilnahme vieler Menschen die diese Seite besuchen.

dass wir zu dritt zusammen halten und uns nicht verlieren.



Der Elefant im Raum


Ein Elefant ist im Raum.
Breit sitzt er da, und es ist schwierig, um ihn herumzukommen.
Und doch quetschen wir uns vorbei, sagen „Wie geht’s?“
Und „Mir geht’s gut“.
Und viele andere Floskeln und Geschwätz.
Wir reden über das Wetter. Wir reden über die Arbeit.
Außer – über den Elefanten im Raum.

Ein Elefant ist im Raum.
Wir alle wissen, dass er da ist.
Wir denken an den Elefanten, während wir miteinander reden.
Wir denken ständig an ihn.
Er ist nämlich ziemlich groß.
Er tut uns allen weh.
Aber wir sprechen nicht über den Elefanten im Raum.

Bitte, sagt ihren Namen.
Bitte, sagt noch einmal „Alena“.
Bitte, lasst uns über den Elefanten im Raum sprechen.
Denn wenn wir über ihren Tod reden,
Dann können wir vielleicht auch über ihr Leben reden.
Kann ich den Namen „Alena“ in eurer Gegenwart sagen, ohne wegschauen zu müssen?
Denn wenn ich das nicht kann, dann lasst ihr mich
Allein ...
In einem Raum ...
Mit einem Elefanten.

(Terry Kettering, Übersetzung aus dem Englischen: Margit Bassler)

Wer sagt die Zeit heilt Wunden,
der hat es nicht gesehn,
der hats noch nicht empfunden,
wenn geliebte von uns gehen.

Wer sagt es geht doch weiter,
das Leben und die Welt,
der kennt nicht diese Schwere,
die uns so oft befällt.

Wer sagt, ich kanns verstehen,
sie fehlt euch halt so sehr
und kennt die Schmerzen selbst nicht,
sagt besser gar nichts mehr.

Wie will er denn verstehen,
steckt nicht in unserer Haut,
kennt nicht den Strick um unseren Hals,
der uns den Atem raubt.

Wir wissen, sie wollen helfen,
mit Worten gut gemeint
doch ist das keine Hilfe,
wenn man nicht mit uns weint.

Und andre schweigen einfach,
weil sie so hilflos sind.
Sie wollen uns nicht verletzen,
doch töten so unser Kind.

Wir wollen nicht euer Beileid,
das so kein Trost uns ist.
Was wir brauchen ist ein Herz,
das nie unser Kind vergisst.

Ja, Trost das wär so einfach,
die Nähe, die entsteht,
bei dem Versuch zu trösten,
wenn man den Weg gemeinsam geht.


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